Reinheit Der Sprache Des Herzens Und Des Leibes

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Reinheit der Sprache, des Herzens und des Leibes

Author: Gerhard Härle
language: de
Publisher: Walter de Gruyter GmbH & Co KG
Release Date: 2015-03-10
Ausgehend von der Erkenntnis, daß die herkömmliche Purismus-Debatte den Begriff der Sprachreinheit einseitig unter dem Primat der sogenannten Fremdwortfrage verstanden hat, entwickelt der Autor in dieser Studie ein komplexeres Bild der Wort-, Bedeutungs- und Wirkungsgeschichte des Begriffs "Reinheit" im deutschen Sprachraum von Luther bis Adelung, um von dieser Grundlage aus auch den engeren Begriff der "Sprachreinheit" neu einzugrenzen. Dies gelingt vor allem dadurch, daß der diskutierte Begriff zuerst als Problem der Rhetorik - nämlich in der differenzierten Tradition der rhetorischen puritas - gesehen wird; auf der Einsicht in den gleichermaßen ästhetischen wie pragmatischen Charakter der Rhetorik basiert der interdisziplinäre Forschungsansatz, mit dem der Autor seinen Gegenstand erschließt. Das zentrale Anliegen dieser Studie ist es, die Wirksamkeit der Kategorie puritas nicht auf die Sprache beschränkt zu sehen, sondern ihr in weiteren relevanten Feldern der sich im Untersuchungszeitraum konstituierenden bürgerlichen Gesellschaft nachzugehen: im sowohl lebenspraktisch wie wissenschaftstheoretisch dominanten Bereich der Theologie und Religiosität - hier insbesondere bei Luther und im Pietismus, im Bereich der Poetik sowie der Sprachgeschichte und -philosophie, im Bereich der politischen und nationalen Identitätsbildung und nicht zuletzt im Bereich der Körperpflege und der Schamnormen. Anhand umfangreicher Analysen der originären Quellenschriften kann der Autor dem problematischen Begriff sein ideologisches, mentalitätsgeschichtliches Umfeld zurückgewinnen, das allein zu erklären vermag, weshalb "Reinheit der Sprache" bis heute ein höchst problematischer, zwischen Restriktion und Innovation oszillierender Begriff geblieben ist. - Ein Anhang stellt die aus Luthers Schriften gewonnenen Belegstellen zum Thema "Reinheit" im Originalwortlaut (teilweise mit Übersetzungen aus dem Lateinischen) zur Verfügung.
Medical Missionaries and Colonial Knowledge in West Africa and Europe, 1885-1914

Author: Linda Maria Ratschiller Nasim
language: en
Publisher: Springer Nature
Release Date: 2023-11-02
This open access book offers an entangled history of hygiene by showing how knowledge of purity, health and cleanliness was shaped by evangelical medical missionaries and their encounters with people in West Africa. By tracing the interactions and negotiations of six Basel Mission doctors, who practised on the Gold Coast and in Cameroon from 1885 to 1914, the author demonstrates how notions of religious purity, scientific health and colonial cleanliness came together in the making of hygiene during the age of High Imperialism. The heyday of evangelical medical missions abroad coincided with the emergence of tropical medicine as a scientific discipline during what became known as the Scramble for Africa. This book reveals that these projects were intertwined and that hygiene played an important role in all three of them. While most historians have examined modern hygiene as a European, bourgeois and scientific phenomenon, the author highlights both the colonial and the religious fabric of hygiene, which continues to shape our understanding of purity, health and cleanliness to this day.
Die Erfindung der Reinheit

Vorstellungen von Reinheit dienen dazu, Uneindeutigkeit in Eindeutigkeit zu überführen, um auf diese Weise Selbst- und Weltdeutungen zu homogenisieren, zu stabilisieren und nicht zuletzt auch zu harmonisieren. Ausgehend von dieser These fragt Peter Burschel nach dem Ort dieses Musters in der europäischen frühen Neuzeit. Sein Ergebnis: Seit dem ausgehenden Mittelalter avanciert Reinheit zu einem kulturellen Code, der den fundamentalen Prozessen sozialer und konfessioneller Disziplinierung im 16. und 17. Jahrhundert die Richtung weist - und die Epoche auf diese Weise historisch-anthropologisch zusammenhält: ordnungsstiftend, symbolerzeugend, handlungsleitend und ungemein nachhaltig.